Trockene Augen
Beim Trockenen Auge handelt es sich um eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, bei der bei der es zu einer Verminderung der Tränenmenge oder auch zu einer veränderten Zusammensetzung des Tränenfilms kommt. Etwa jeder 8. Mensch in Deutschland leidet unter Trockenen Augen.
Ein intakter Tränenfilm „schmiert“ die Hornhautoberfläche beim Lidschlag, er schützt das Auge vor Austrocknung, Fremdkörpern und Mikroorganismen, er versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff und Bakterien. Die Zusammensetzung des Tränenfilms ist bei jedem Menschen individuell verschieden.
Idealerweise stehen Produktion und Abfluss der Tränenflüssigkeit im Gleichgewicht. Ist dieses Gleichgewicht gestört, so dass die Augenlider nicht mehr optimal über die Hornhautoberfläche gleiten können, kann es zu einer Reizung kommen, die Symptome für ein Trockenes Auge auslöst.
Risikofaktoren
Da die Produktion der Tränenflüssigkeit ein sehr komplexer Vorgang ist, kann das Trockene Auge sehr verschiedene Ursachen haben:
- Nachlassende Tränenproduktion im Alter, insbesondere bei Frauen;
- Kontaktlinsen;
- Verletzungen der Augenlider;
- Zustand nach Augenoperationen;
- intensive Bildschirmarbeit;
- intensives Fernsehen oder Lesen;
- Niedrige Luftfeuchtigkeit, verursacht durch Klimaanlagen, Heizungsluft, Tabakrauch oder Zugluft;
- zunehmende Umweltbelastung durch Ozon oder Feinstaub;
- in Zusammenhang mit Erkrankungen des Immunsystems;
- in Zusammenhang mit Grunderkrankungen wie z. B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankung, chronischem Rheumatismus und anderen.
Symptome
Folgende Symptome können
in unterschiedlicher Ausprägung
auftreten:
- Fremdkörpergefühl;
- brennende oder juckende Augen;
- Trockenheits- und Sandkorngefühl;
- geschwollene Lider, entzündete Lidränder;
- Augenrötung;
- Lichtempfindlichkeit;
- Blendungsempfindlichkeit;
- Probleme bei der Bildschirmarbeit;
- Unverträglichkeit von Kosmetika;
- Schmerzen bei Luftzug, im Flugzeug oder bei Rauch in der Luft.
Diagnose und Therapie des Trockenen Auges
Diagnostik
Nachdem der Patient zunächst seine Beschwerden geschildert hat, werden die Augen mit der Spaltlampe untersucht. Die Spaltlampe erlaubt es dem Arzt, die Augen des Patienten in einer vielfachen Vergrößerung zu betrachten, um so Aufschluss über die Ursache der Trockenen Augen zu erhalten.
Menge und Zusammensetzung des Tränenfilms untersucht der Augenarzt mithilfe des Schirmertests. Dabei wird mittels eines Filterstreifens, der in den Bindehautsack gehängt wird, die Flüssigkeitsmenge festgestellt.
Zur Bestimmung der Stabilität des Tränenfilms wird die Zeitspanne gemessen, die zwischen Lidschlag und Aufreißen des Tränenfilms liegt.
Anfärbeverfahren mit unterschiedlichen Farbstoffen geben aufgrund unterschiedlicher Anfärbemuster Aufschluss über die Beschaffung der Augenoberfläche.
Behandlungsmöglichkeiten
Alltagstipps bei
Trockenen Augen
- Lüften Sie Ihre Räume mehrmals täglich
- Achten Sie bei der Arbeit in klimatisierten Räumen auf ausreichend Luftfeuchtigkeit.
- In Heizperioden sollten Luftbefeuchter zum Einsatz kommen.
- Setzen Sie Ihre Augen regelmäßig frischer Luft aus.
- Richten Sie das Gebläse Ihres Autos nicht auf Ihr Gesicht.
- Gönnen Sie sich bei der Bildschirmarbeit ausreichend Pausen.
- Blinzeln Sie bewusst.
- Vermeiden Sie Tabakrauch.
- Kontaktlinsenträger sollten ihre Kontaktlinsen regelmäßig nachbenetzen.
- Achten Sie bei der Wahl Ihrer Kosmetikprodukte auf reizarme Kosmetik, um den Tränenfilm nicht zu irritieren.
- Tragen Sie beim Baden im Chlorwasser eine Schwimmbrille.